Die Entscheidung für oder gegen einen Jobwechsel kann mitunter recht knifflig sein. Dann stellt sich die Frage, wie eine gute Entscheidung herbeigeführt werden kann. In diesem Beitrag findest Du Hilfestellung und Impulse, eine für Dich gute Entscheidung für oder gegen einen Jobwechsel zu treffen.
Es ist nachvollziehbar, dass die Entscheidung, den Job zu wechseln oder nicht, keineswegs immer einfach ist. Die Auflistung von Vor- und Nachteilen eines Jobwechsels in Form von Pro und kontra Listen führen nicht immer zum Ziel. Das wäre erstmal nichts Ungewöhnliches. Schließlich gibt es immer wieder Entscheidungssituationen im Leben, in denen wir zögern oder das eigentliche Thema, aus Angst die falsche Entscheidung zu treffen, aufschieben. Dies kann daran liegen, dass bei der Entscheidungsfindung viele, auch widersprüchliche Gedanken im Kopf herumschwirren. Sorgen und Ängste spielen beim Zweifeln eine wichtige Rolle. Immerhin handelt es sich beim Thema Jobwechsel für die meisten Menschen vermutlich um eine Entscheidung mit Tragweite und Risiko.
Falls Du Dich davon angesprochen fühlst und in Deiner Entscheidung vorankommen möchtest, helfen Dir die folgenden alternativen Herangehensweisen und Impulse.
Passung mit Deinem jetzigen Job
Offensichtlich ist die Passung mit Deinem jetzigen Job nicht optimal. Sonst würdest Du wohl kaum über einen Jobwechsel nachdenken. Doch in welcher Hinsicht wünschst Du Dir konkret eine Veränderung? Liegt es an den Themen, Aufgaben, Entscheidungsspielräumen, dem Umfeld oder den Anforderungen der Rolle? Bevor Du zu schnell springst, ist es ratsam Möglichkeiten zu finden, wie Du selbst eine positive Veränderung herbeiführen kannst. Könnte ein Gespräch mit Vorgesetzten sinnvoll sein, um die Spielräume einer Veränderung zu diskutieren? Manchmal übersehen Menschen schlicht naheliegende Möglichkeiten. Fall sich hier positive Veränderungen abzielen, geht der Punkt in dieser Runde an „bleiben“. Beachte: sollten Konflikte auf der Beziehungsebene Auslöser Deiner Überlegungen zum Jobwechsel sein, ist es ratsam zu reflektieren. Eigene Verhaltensmuster können ihre Anteile an Konflikten haben und sich auch in einer neuen Rolle wiederholen. Arbeite in dem Fall lieber an der Ursache und nicht am Symptom.
Karriereentwicklung
Nicht immer können Arbeitgeber*innen auf Dich zugeschnittene Karriereschritte anbieten. Gerade in kleineren Organisationen kann bei überschaubaren Abteilungen oder Teams rein thematisch/fachlich nicht immer eine Weiterentwicklung stattfinden, da z. B. die passenden Rollen oder Prioritäten dazu fehlen. Möchtest Du Deine Expertise und Erfahrung in bestimmten Aspekten vertiefen oder verbreitern? Dies zahlt nicht nur auf den nächsten Karriereschritt, sondern auch auf Deine Beschäftigungsfähigkeit („Employability“) insgesamt positiv ein. Möchtest Du hier den nächsten Schritt machen? Dann geht der Punkt an den Jobwechsel.
Rahmenbedingungen
Änderungswünsche hinsichtlich der Rahmenbedingen können für einen Jobwechsel sprechen. Darunter zählen bspw. Faktoren wie das Gehalt, die Anfahrtszeit zum Büro, Homeoffice Regelungen oder Art und Umfang von Dienstreisen. Hier kann sich Deine Präferenz oder „Leidensfähigkeit“ im Laufe der Zeit verändert haben. Aber auch der Eintritt in eine neue Lebensphase kann Einfluss auf Deine Vorstellungen hinsichtlich passender Rahmenbedingungen haben. Sind beispielsweise die Kinder aus dem Haus und die Beziehung stabil, sind so manche zu neuen Abenteuern aufgebrochen. Passen die Rahmenbedingungen in Summe für Dich, geht der Punkt an „bleiben“.
Rationale Entscheidungsfindung
Definiere im ersten Schritt die konkreten Optionen, die vor Dir liegen. Achte darauf, dass diese präzise beschrieben werden und nicht „theoretischer“ Natur sind (z. B. „Kündigen und dann mal schauen“). Schau dabei genau hin, denn schnell können Optionen auch übersehen werden. Beispiele für Entscheidungsoptionen können beim Jobwechsel z. B. folgende sein:
- In der Rolle bleiben, aber Gespräch mit Chefin führen und dafür einstehen, Aufgaben oder Rahmenbedingungen in Richtung X zu ändern
- Sich auf andere Jobs im Unternehmen bewerben (welche das sind, sollten dann klar sein)
- Sich auf externe Stellen bewerben (auch hier sollte der berufliche Plan B stehen)
- Ein halbes Jahr Auszeit nehmen und dann die Jobsuche angehen
- …
Manchmal braucht es noch Vorbereitung, um Entscheidungsoptionen zu konkretisieren (z. B. die Erstellung eines beruflichen Profils mit Zielvorstellungen). Im nächsten Schritt gilt es, Deine wichtigsten Entscheidungskriterien zu definieren. Das können bspw. das erwartbare Jahresgehalt, die fachliche Weiterentwicklung, die Sinnhaftigkeit der Aufgabe oder die Teamatmosphäre sein. Gewichte diese Kriterien nun in der Reihenfolge nach Priorität und starte mit dem wichtigsten Kriterium. Welche der Optionen liegt hier vorne? Und wie verhält es sich bei den anderen Kriterien? Unter Berücksichtigung dessen, dass die zuerst genannten Kriterien die wichtigen sind: Welche Erkenntnis leitest Du ab? Möchtest Du das Ganze noch etwas messbarer machen, findest Du in Suchmaschinen unter der Suchanfrage „Entscheidungsmatrix“ passende Vorlagen. Und jetzt? Wer liegt hier vorne? „Bleiben“ oder „Jobwechsel“?
Emotionale Entscheidungsfindung
Es muss nicht sein, sich ausschließlich auf den Kopf und die Ratio zu verlassen, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. So kann es gerade bei gewichtigen Entscheidungen sinnvoll sein, Gefühle und Emotionen in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Das kann gelingen, indem man sich in die jeweiligen Entscheidungsoptionen hineinfühlt und die Auswirkung berücksichtigt. Wie fühlen sich die jeweiligen Optionen denn an und welche Gefühle entstehen? Inwiefern beeinflusst das Deine Entscheidung in die ein oder andere Richtung? Versuche es einmal mit dem folgenden Gedankenexperiment: Mal angenommen Du schmeißt eine Münze. Kopf bedeutet „bleiben“ und Zahl „Jobwechsel“. Du wirfst die Münze und siehst sie durch die Luft sausen. Welche Seite sollte beim Aufdecken zu sehen sein? Welche Gefühle tauchen jetzt auf? Was zeigen sie Dir?
Klar ist auch, dass die emotionale Entscheidungsfindung positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Lass es daher nicht Dein alleiniger Weg zur Entscheidung sein. Aber unbenommen dessen: Geht der Punkt hier an „Jobwechsel“ oder „bleiben“?
Zu guter Letzt
Ob Du richtig entschieden hast, lässt sich in der Regel erst im Nachhinein betrachtet bewerten. Gleichwohl kannst Du einiges dafür tun, gute Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört, Deine Situation genau zu analysieren, zu reflektieren und möglichst viele Standpunkte zu berücksichtigen. Die Informationsgrundlage einer Entscheidung sollte so gut wie eben möglich geklärt sein. Nimm Dir bei Deiner Entscheidungsfindung, den Job zu wechseln oder nicht, ausreichend Zeit und vermeide Kurzschlussreaktionen (z. B. aus Frust heraus). Ich wünsche Dir auf Deinem Weg nicht nur die richtige Entscheidung, sondern auch viel positive Erkenntnis über Dich selbst.
Unterstützung gefällig?
Wenn Du Begleitung bei Deiner Entscheidungsfindung für oder gegen einen Jobwechsel wünschst oder Deine beruflichen Perspektiven schärfen möchtest, kannst Du unabhängig einer Registrierung auf MEIN-NÄCHSTER-JOB.DE unter coaching@mein-naechster-job.de eine Beratungsstunde vereinbaren. Die Konditionen findest Du [hier].
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