„Die einzige Möglichkeit Großes zu leisten ist, das zu lieben, was man tut. Wenn du das noch nicht gefunden hast, dann suche weiter. Gib dich nicht zufrieden. Wie bei allen Herzensangelegenheiten wirst du wissen, wenn du es gefunden hast. ….. Und am Wichtigsten ist: habe den Mut deinem Herzen und deiner Intuition zu folgen.“

Steve Jobs

Wenn es um den Job geht, stellen sich viele Menschen die Frage nach dem Sinn. Sei es weil er vermeintlich oder tatsächlich verloren gegangen ist oder weil eine berufliche Veränderung ansteht und es ein „Job mit Sinn“ angestrebt wird. In einen Job mit Sinn investieren Menschen i.d.R. mehr Zeit und Leidenschaft, haben mehr Freude bei der Arbeit und sind meist erfolgreicher. Sicherlich gibt es „sinnvolle“ Jobs nicht ausschließlich im Sozialbereich, in der Pflege oder im Umweltschutz. Stattdessen ist „Sinn“ eine sehr persönliche und individuelle „Wertung“, die von mehreren Faktoren beeinflusst wird.

Manchmal haben Menschen das Gefühl, dass der Sinn in ihrem Job fehlt oder verloren gegangen ist. Dies kann dazu führen, dass alles anstrengender erscheint und es „in uns arbeitet“. Die Gründe hierfür können vielfältig sein:

  • Bewertung: Die Frage, ob eine Tätigkeit oder deren Wirkung sinnvoll oder sinnlos ist, ist eine klassische Form der Bewertung. Doch diese Bewertung könnte sich durch einen Perspektivwechsel verändern: Was würden beispielsweise Vorgesetzte, Kunden, Mitarbeitende oder Kolleg*innen sagen? Bei welchen Aspekten würden die zustimmen, bei welchen widersprechen und welche neuen Gedanken könnten sie einbringen?
  • Tunnelblick: Oftmals konzentrieren wir uns nur auf die aus unserer Sicht sinnlosen Tätigkeiten und verlieren den Zugang zu den „sinnvollen“ Aspekten unserer Aufgaben. Die Bewertung hast Du dann schon durchgeführt (siehe vorherigen Punkt) und hast den Zugang zu den „sinnvollen“ Feldern in Deinen Aufgaben verloren. Welche Felder werden möglicherweise übersehen?
  • Veränderung: Wenn sich wesentliche Arbeitsinhalte oder Anforderungen an Dich und Deine Rolle verändern, kann dabei auch die Sinnhaftigkeit verloren gehen. Besteht hier noch Handlungsspielraum oder steht eine berufliche Veränderung an?
  • Fehlende Wertschätzung: Wenn wir wenig oder keine Anerkennung für unsere Arbeit und ihre Ergebnisse bekommen, fehlt die positive Rückmeldung, aus der Sinn entstehen kann. Wen könntest Du um ein wertschätzende Rückmeldung bitten?

Wenn wir genauer hinsehen, ist es oft gar nicht so schwer, sogar in den meisten Tätigkeiten einen tieferen Sinn zu erkennen. Ein solcher Moment wurde mir kürzlich bewusst, als ich mich beim Gassigehen bei einem Mitarbeiter der Müllabfuhr bedankte. Er hatte nicht nur den Glasmüllbehälter geleert, sondern auch die umliegenden Scherben aufgesammelt. In diesem Moment ging es für mich um viel mehr als nur das Entleeren des Mülls oder das Entfernen der Scherben. Mir wurde bewusst, dass er durch seinen Job und wie er ihn ausübte, dafür sorgte, dass sich mein Hund nicht verletzt. Seinem Job gab ich damit einen „tieferen“ Sinn.

Wodurch Sinn grundsätzlich entsteht

Sinnhaftigkeit entsteht grundsätzlich aus bestimmten Komponenten, wie Prof. Dr. Tatjana Schell betont, die sich hauptberuflich mit der Sinnfrage beschäftigt. Die Psychologin lehrt an der Universität Innsbruck u. a. „Empirische Sinnforschung“ und bezieht sich auf die folgenden Komponenten bei der großen Frage nach dem Sinn (1):

  1. Bedeutsamkeit der Handelns: Wir sind uns der positiven Konsequenzen unseres Tuns bewusst.
  2. Kohärenz: Unsere Tätigkeiten passen zu unserem Leben.
  3. Orientierung: Wir stehen hinter den Zielen unseres Unternehmens oder unserer Organisation
  4. Zugehörigkeit: Wir fühlen uns wertgeschätzt, verantwortlich und eingebunden.

Die Reflexion dieser Komponenten lädt einmal zu einer Bestandsaufnahme der aktuellen Situation ein (Wie würdest Du diese Fragen für Dich im Moment beantworten?) und zum anderen zur Sinnfindung an sich (Was wünscht Du Dir bei den vier Komponenten?).

Warum sich die Sinnsuche lohnt

Die bewusste Auseinandersetzung mit dem Sinn unserer beruflichen Tätigkeit bringt signifikante Vorzüge mit sich. Das betrifft nicht nur für die individuelle Arbeitszufriedenheit und die Gestaltung beruflicher Alternativen oder Zukunftsvisionen, sondern auch die Interessen der Arbeitgeber. Daher wird im Bewerbungsgespräch über die Motivation gesprochen, zu der auch das Thema „Sinnhaftigkeit“ gehört. Und wir kennen das ja selbst. Empfinden wir unseren Job oder wichtige Teile davon als besonders sinnvoll, investieren wir mehr Energie, sind stärker am Ergebnis interessiert, achten auf das „wie“, sind engagierter und denken auch mal um die Ecke.

Es lohnt sich also, ab und zu über die Sinnhaftigkeit unserer Jobs nachzudenken, um uns selbst zu motivieren oder Impulse für die Gestaltung unserer Rolle zu erhalten. Ein Gespräch mit Vorgesetzten kann hierbei Türen öffnen, um das bestehende Aufgabenspektrum im Idealfall anzupassen. Auch Führungskräfte sollten die Sinnhaftigkeit der Arbeit und ihrer Ergebnisse gegenüber den Mitarbeitenden regelmäßig spiegelnls . Nicht zuletzt deshalb, weil es eine wichtige Form der Wertschätzung und Anerkennung ist.

Hast Du Lust bekommen, dich ein wenig mit der Sinnfindung zu beschäftigen?

Folgende Impulsfragen regen die Sinnfindung an:

  • Wofür stehst Du jeden Morgen auf? Sind die Gedanken ok, oder möchtest Du etwas an Ihnen ändern? Was ist der nächste Schritt?
  • Welchen Wert messen andere Deinem Job bei, bzw. einzelnen Aufgaben, die Du erledigst? Wer sind besondere „Nutznießer“? Welcher Mehrwert entsteht durch Dich?
  • Welcher Schaden würde wem entstehen, wenn Du Deine Aufgaben nicht erledigen würdest?
  • Was macht Deinen Job unentbehrlich für die Gesellschaft oder Organisation?
  • Welche Fähigkeiten und Eigenschaften bringst Du in Deinen Job ein, die eine positive Veränderung bewirken?
  • Worin liegt die Kunst darin, WIE Du Deine Sachen erledigst?
  • Welche unsichtbaren Superkräfte setzt du in deinem Job ein, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen?
  • Welche Aspekte Deines Jobs erfüllen Dich persönlich und lassen Dich stolz auf das sein, was Du tust?
  • Wenn Du Deinen Job oder maßgebliche Tätigkeiten trotz aller Überlegungen als zu wenig „sinnhaft“ empfindest: Welches Bedürfnis, Interesse oder Motiv steckt dahinter, das unter den aktuellen Bedingungen wohl übersehen wird, zu kurz kommt oder gar keine Möglichkeit der Entfaltung geboten bekommt? Welche grundsätzlichen Optionen hast Du jetzt (sprich: was machst Du mit der Erkenntnis?) und für welche entscheidest Du Dich?

Die Erkenntnis über den tiefen Sinn in unserem aktuellen oder früheren Job eröffnet neue Perspektiven für unsere berufliche Zukunft. Indem wir den für uns wichtigen Mehrwert verstehen, können wir sogar spontan über Rollen nachdenken, die von ebendiesem Mehrwert profitieren. Im Sinne der beruflichen Orientierung ist das schon ein gewaltiger Schritt – wenn auch nicht der letzte.

Und nicht vergessen: Am Ende sind es oft die kleinen Dinge, die den größten Unterschied machen.

Unterstützung gefällig?

Wenn Du Deinem Sinn oder Antrieb auf die Spur kommen möchtest, kannst Du unabhängig einer Registrierung auf MEIN-NÄCHSTER-JOB.DE unter coaching@mein-naechster-job.de ein unverbindliches Erstgespräch oder gleich eine Beratungsstunde vereinbaren. Die Konditionen findest Du [hier].

Quelle

(1) https://www.wiwo.de/erfolg/management-der-zukunft/sinnforschung-warum-arbeit-sich-sinnvoll-anfuehlen-sollte/20956080.html [18.07.2034 13:29 Uhr)